Sport ist allgemein bekannt als förderlich für die Gesundheit, doch sein Einfluss geht weit über Herz-Kreislauf und Muskelaufbau hinaus. Bewegung hat auch eine direkte Wirkung auf das Immunsystem. Während regelmäßige, moderate körperliche Aktivität die Immunabwehr stärkt, kann übermäßiger Sport zu einer Schwächung der Abwehrkräfte führen. Dieser Artikel erklärt, warum Bewegung das Immunsystem beeinflusst, welche Menge an Sport als gesund gilt und warum eine ausgewogene Balance wichtig ist.
Wie funktioniert das Immunsystem?
Das Immunsystem ist ein komplexes Netzwerk, das den Körper gegen schädliche Einflüsse wie Bakterien, Viren und andere Krankheitserreger schützt. Es besteht aus einem Zusammenspiel von Zellen und Molekülen, die im gesamten Körper verteilt sind. Das Immunsystem lässt sich in zwei Hauptsysteme unterteilen:
- Angeborenes Immunsystem: Es bildet die erste Verteidigungslinie und reagiert auf Eindringlinge unspezifisch, das heißt, ohne gezielte Erkennung bestimmter Krankheitserreger.
- Erworbenes Immunsystem: Dieses System entwickelt sich im Laufe des Lebens durch den Kontakt mit Erregern und reagiert gezielt auf spezifische Infektionen. Es sorgt dafür, dass bekannte Krankheitserreger bei einer erneuten Infektion schneller bekämpft werden.
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Körperliche Aktivität beeinflusst beide Systeme und kann die Immunfunktion stärken oder – bei übermäßiger Belastung – vorübergehend schwächen.
Warum Sport gut für das Immunsystem ist
Regelmäßige körperliche Aktivität bietet viele gesundheitliche Vorteile, von der Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems bis zur Förderung der Muskelkraft. Aber auch das Immunsystem profitiert von Bewegung. Studien zeigen, dass moderate Bewegung die Immunabwehr über längere Zeit stärkt und somit die Widerstandsfähigkeit gegen Infektionen erhöht:
- Erhöhung der Immunzellen im Blut: Während und nach dem Sport steigt die Anzahl der Immunzellen im Blut, darunter die natürlichen Killerzellen und T-Lymphozyten, die Infektionserreger aktiv bekämpfen.
- Reduktion von Entzündungswerten: Regelmäßige Bewegung kann entzündungsfördernde Marker im Körper senken und somit das Immunsystem entlasten.
- Stressabbau: Bewegung reduziert das Stresshormon Cortisol, das bei dauerhaft erhöhtem Level die Immunfunktion schwächen kann. Weniger Stress fördert somit eine gesunde Immunabwehr.
- Förderung des Stoffwechsels: Sport unterstützt den Stoffwechsel und versorgt die Immunzellen effizient mit Nährstoffen und Energie.
Zu viel des Guten: Wenn Sport das Immunsystem schwächt
Obwohl Bewegung im Allgemeinen gesund ist, kann übermäßige Belastung die Immunabwehr vorübergehend schwächen. Hochintensive oder sehr lange Trainingseinheiten, wie etwa Marathonläufe, können zu einem Zustand führen, der als „Open-Window-Effekt“ bezeichnet wird. Direkt nach sehr anstrengendem Training ist das Immunsystem für mehrere Stunden geschwächt, was das Risiko für Infektionen in dieser Zeit erhöht. Zu den negativen Auswirkungen übermäßiger Bewegung gehören:
- Erhöhtes Infektionsrisiko: Sehr intensives oder lang andauerndes Training kann die Zahl und Aktivität der Immunzellen reduzieren und so das Risiko für Atemwegsinfekte wie Erkältungen erhöhen.
- Erhöhte Entzündungsneigung: Übermäßige körperliche Belastung kann die Entzündungswerte im Körper steigern, was das Immunsystem langfristig belasten kann.
- Übertraining: Ein Zustand von chronischer Überlastung, bekannt als Übertrainingssyndrom, kann das Immunsystem nachhaltig schwächen und Betroffene anfälliger für Infektionen machen.
Die richtige Dosis: Wie viel Sport ist gesund?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt für Erwachsene mindestens 150 Minuten moderate körperliche Aktivität pro Woche oder 75 Minuten intensive Bewegung, idealerweise auf mehrere Tage verteilt. Das entspricht etwa 30 Minuten mäßig intensiver Bewegung an fünf Tagen pro Woche. Zu diesen Aktivitäten zählen:
- Moderate Bewegung: Spazierengehen, Fahrradfahren, Gartenarbeit
- Intensive Bewegung: Joggen, schnelles Fahrradfahren, Schwimmen
Für zusätzlichen gesundheitlichen Nutzen können diese Zeiten verdoppelt werden, wobei dennoch auf eine ausgewogene Intensität geachtet werden sollte, um das Immunsystem nicht zu belasten.
Warum die Balance wichtig ist
Sowohl die Dauer als auch die Intensität der Bewegung spielen eine entscheidende Rolle. Moderate Bewegung wirkt sich positiv auf das Immunsystem aus, während extreme Belastung die Immunfunktion beeinträchtigen kann. Die optimale Balance besteht in regelmäßiger, moderater Bewegung kombiniert mit ausreichenden Ruhephasen. Einige Tipps, um die richtige Balance zu finden:
- Regelmäßige, aber moderate Bewegung: An den meisten Tagen der Woche aktiv bleiben, ohne das Training zu übertreiben.
- Ausreichend Regenerationszeit: Ruhetage einplanen, um dem Körper Zeit zur Erholung zu geben. Auch an Ruhetagen können leichte Bewegungen wie Spaziergänge förderlich sein.
- Auf Körpersignale achten: Müdigkeit und Erschöpfung können auf Übertraining hindeuten und sollten ernst genommen werden.
- Vielfalt in der Bewegung: Abwechselnd Ausdauer- und Krafttraining durchführen, um unterschiedliche Muskeln zu beanspruchen und das Immunsystem vielfältig zu unterstützen.
Bewegung und das Immunsystem in verschiedenen Lebensphasen
Ein aktiver Lebensstil ist in jedem Alter förderlich. Bei Kindern und Jugendlichen trainiert regelmäßige Bewegung das Immunsystem und fördert die Gesundheit langfristig. Im Erwachsenenalter sowie im Alter helfen Bewegung und Sport, die Immunfunktion aufrechtzuerhalten. Studien zeigen, dass regelmäßige Bewegung bei älteren Erwachsenen die Immunreaktion verbessert und das Risiko für Infekte wie Grippe senkt.
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Praktische Tipps zur Immunstärkung durch Sport
Folgende Strategien können dabei helfen, Bewegung in den Alltag zu integrieren und gleichzeitig das Immunsystem zu stärken:
- Täglicher Spaziergang im Freien: Tageslicht unterstützt die körpereigene Vitamin-D-Produktion, die eine wichtige Rolle im Immunsystem spielt.
- Kleine Bewegungseinheiten im Alltag: Regelmäßige, kurze Bewegungseinheiten über den Tag verteilt sind oft besser als eine einzige, sehr intensive Einheit.
- Mind-Body-Übungen wie Yoga oder Tai-Chi: Diese Aktivitäten fördern die Entspannung und stärken das Immunsystem, indem sie das Stressniveau senken.
- Abwechselnde Trainingsformen: Ausdauertraining unterstützt das Herz-Kreislauf-System, während Krafttraining den Muskelaufbau fördert und die allgemeine Stabilität des Körpers verbessert.
Fazit
Sport hat positive Effekte auf das Immunsystem und kann die Abwehrkräfte stärken, vorausgesetzt, das Training ist moderat und wird regelmäßig durchgeführt. Übermäßiges Training hingegen kann das Immunsystem vorübergehend schwächen und das Infektionsrisiko erhöhen. Eine ausgewogene Balance zwischen Bewegung und Regeneration ist entscheidend, um die gesundheitlichen Vorteile von Sport optimal zu nutzen und die Widerstandsfähigkeit des Körpers zu fördern.
Quellen
- Chastin, S., et al. (2021). Physical activity, immune function, and infection risk. Journal of Sport and Health Science.
- Clemente-Suárez, V. J., et al. (2022). The effects of physical activity on immune response. Frontiers in Physiology.
- Nieman, D. C., & Wentz, L. M. (2019). The compelling link between physical activity and the body's defense system. Exercise Immunology Review.
- Sallis, R., et al. (2021). Physical inactivity and severe COVID-19 outcomes. British Journal of Sports Medicine.
- World Health Organization (WHO). (2020). Guidelines on physical activity and sedentary behaviour.